Samstag, 30. November 2013

Von sich selbst erfüllenden Wünschen und einer Zitronen-Ricotta-Tarte

 

Manchmal erfüllen sich Wünsche ganz von selbst, ohne dass man viel dafür tun muss. Schon des Öfteren in meinem Leben haben sich Dinge, die ich mir von Herzen ersehnt hatte, einfach so ergeben, weil die Zeit dafür scheinbar reif war.

So kam es, dass mir das Schicksal (oder der Zufall ;) ) vor drei Jahren einen schneeweißen Kater namens Pollux bescherte, den einige von euch vielleicht schon über mein Instagram kennen gelernt haben. Als ich noch klein, und unser erster Hund noch nicht geboren war, hatten wir eine Menge Hofkatzen, die zwar gefüttert wurden, um die sich aber sonst niemand kümmerte. Da ich auf einem Vierkant-Bauernhof aufwuchs und die letzten Nutztiere erst kurz vor meiner Geburt in den 90er Jahren abgeschafft wurden, war dies ein allgemein gängiger Zustand am Land. Katzen waren Nützlich, denn sie fingen die Mäuse, die gerne im Stroh für die Kühe nisteten und zum Dank wurden sie mit Speiseresten gefüttert. Ach, wie sich die Zeit doch verändert hat!


Ich wollte immer gerne eine Hauskatze haben, wurde aber mit dem Argument abgespeist, dass wir sowieso Hofkatzen hätten und dies doch um Himmelswillen genüge.
Einige Jahre später, hatten wir bereits unsere Hündin Amba, die bei uns einzog und so die Hofkatzen allesamt zum Ausziehen brachte.
Ein neuerlicher Versuch, meine Eltern zu einer Hauskatze zu überreden scheiterte mit dem Grund, dass wir ja jetzt einen Jagdhund hätten, der sich mit Katzen natürlich nicht vertragen würde. Mein Argument, dass es möglich wäre die beiden Tierarten aneinander zu gewöhnen wurde schlicht überhört und ignoriert.

Wie das Leben so spielt vergingen einige Jahre, bis plötzlich Pollux auf der Bildfläche erschien. Er wurde von seiner Mutter auf unserem Heuboden geboren und wog bei unserem ersten Zusammentreffen erst einige hundert Gramm. Ich fing an, mich um das halbwilde Katzenkind zu kümmern, das von diesem Zeitpunkt an immer zutraulicher wurde und bald jedem Familienmitglied richtig ans Herz wuchs.

Eines Tages jedoch hatte Pollux einen Unfall: er fiel vom Heuboden, den er bis zu diesem Tag noch nie verlassen hatte, drei Meter in die Tiefe und rief um Hilfe. Da ich an diesem Tag zufälligerweise in meiner Mittagspause nach Hause fuhr (was ich normalerweise nie mache), sammelte ich den 6 Monate alten Kater ein und raste zur Tierärztin.

Pollux hatte eine Gehirnerschütterung und eine Hirnblutung, die ihn vorübergehend blind machte. Nach zwei Tagen stationärem Aufenthalt bekam ich den jungen Kater wieder mit nachhause, musste ihn aber für einige Tage noch im Haus lassen, da er zwar wieder sehen konnte, aber sein Gleichgewichtssinn noch nicht völlig regeneriert war. Auch dies gab sich nach ein paar Tagen wieder und Pollux zog wieder auf den Heuboden.

Da es ihm dort aber nicht mal ansatzweise so gut gefiel, wie in unserer warmen Küche, beschloss er bei uns einzuziehen. Meine Eltern hatten eigentlich keine Chance und konnten dem grünäugigen Charmeur nicht mehr widerstehen.


Pollux ist immer noch ein sehr freiheitsliebender Kater, der die meiste Zeit draußen im Hof verbringt und durch seine relativ späte Sozialisierung recht schreckhaft ist, aber er hat die Herzen meiner ganzen Familie im Sturm erobert.
Kluger Kater. (Wer ein Foto von dem kleinen Kerl sehen will, findet es unter dem Rezept!)

Was das ganze jetzt mit einer Zitronen-Ricotta-Tarte zu tun hat?

Ich wollte mir schon längere Zeit eine Tarteform zulegen, aber irgendwie war mir keine gut genug. Wenn schon eine Tarteform, dann wollte ich auch eine mit Hebeboden haben, weil die doch viel praktischer ist. Einen Hebeboden mit Beschichtung wollte ich aber auch nicht, da man bei diesem zu sehr aufpassen muss, ihn nicht mit dem Messer zu beschädigen, wenn man die Tarte anschneidet. Alles was gepasst hätte, war mir schlichtweg zu teuer.

So kam es, dass meine liebe Mama vorgestern zufällig eine tolle Tarteform mit einem Hebeboden aus Glas kaufte. Schweineteuer, aber super praktisch und toll :).
Natürlich musste ich sie gleich einweihen (da meine Mama sowieso nicht gerne bäckt, sondern viel lieber kocht).
Das ideale Rezept dafür war dieser Zitronen-Ricotta-Kuchen aus dem "Frisch gekocht" Magazin, da meine Mutter Gebäck mit Zitronengeschmack besonders liebt.

Mein Lieblingspart an der Zubereitung von Tartes ist es übrigens, den Teig für den Boden in die Form einzupassen. Mit ein bisschen Geschick gelingt dies super-easy und es sieht einfach nur toll aus!



Rezept Zitronen-Ricotta Tarte
 
Mürbteigboden:

125g Butter, kalt
90g Kristallzucker
1 Prise Salz
1 Ei
250g Mehl
Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Ricottafüllung:

Schale einer Bio-Zitrone
Saft einer Zitrone
2 Eier
350g Ricotta
50g Kristallzucker

einige Pinienkerne zum Garnieren

1.) Butter und Zucker mit dem Knethaken in der Rührmaschine gut verrühren und anschließend Eier und Mehl zugeben und zu einem glattten Teig verkneten. Diesen in Frischhaltefolie einwickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

2.) Backrohr auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

3.) Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und die zuvor gefettete Hebeboden-Tarteform damit auslegen. Einen Bogen Backpapier auf den Teig legen, mit Hülsenfrüchten beschweren und erst mal für ca. 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.

4.) Im Backrohr ca. 20 Minuten blindbacken, danach Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen und weitere 10 Minuten goldgelb backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

5.) Für die Füllung alle Zutaten gut durchmixen und auf den abgekühlten Teigboden gießen und gleichmäßig verteilen. Ca. 20 Minuten backen, bis die Masse gestockt ist.

6.) Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett ein wenig anrösten und auf der Tarte verteilen. Jetzt kann die Tarte aus der Form gelöst werden. Vor dem servieren eventuell noch mit Staubzucker bestreuen - Fertig!


Dieses Rezept passt zwar nicht so ganz in die Weihnachtszeit, doch ich wollte euch diese köstliche Tarte nicht vorenthalten.
Viel Freude beim Nachbacken.


Hugs and Kisses
Kathi


Ps.: Das ist Pollux <3:


Samstag, 16. November 2013

Caramel Apple Latte


Es wird schön langsam Winter und ab und an kommt auch bereits ein wenig Weihnachtsstimmung auf. Dieser Tage eröffnen in Wien auch die Christkindlmärkte und Punschhütten, die schon über ein Monat vor Heilig Abend Besinnlichkeit in die Herzen der Menschen bringen sollten.
Leider muss ich von Jahr zu Jahr vermehrt feststellen, dass viele dieser Märkte nur noch auf Konsum und Unterhaltung abzielen und den weihnachtlichen Grundgedanken schon in die letzte Ecke ihres Denkens verbannt haben...

Auf meinem Weg an die Universität komme ich täglich an einer Ansammlung von Hütten vorbei, in welchen neben Punsch und Glühwein leider auch billig produzierter Plastikschmuck aus China verkauft wird, den  nicht einmal kleine Mädchen tragen wollen. Weiters befinden sich hier Stände, wie man sie von Volksfesten und türkischen Märkten kennt: es werden billig nachproduzierte Bandshirts und Plagiate von teurer Designerware angeboten. Am Kopfende dieses Weihnachtsmarktes befindet sich noch eine groß angelegte Autodrom-Bahn und ein in grellen Farben unaufhörlich blinkendes "Ringelspiel", eine rotierende Scheibe, auf welcher sich bunte Autos und Motorräder im Kreis drehen und die kleinsten Erdenbewohner unter uns "erfreuen" sollen.
Mit voller Absicht habe ich diesen "Zustand" nicht als Christkindlmarkt bezeichnet, da der Anblick dessen nicht einmal ein Fünkchen Freude auf das kommende Fest aufglimmen lässt.
Letztes Jahr habe ich mit Schrecken festgestellt, dass derselbe Mark mit genau denselben Verkaufsständen im März und April sogar als Ostermarkt wieder aufgebaut wurde. Dekoration oder Spezialitäten zur jeweiligen Jahreszeit sucht man aber leider auch dann vergeblich.


Wer die Möglichkeit hat, in Wien schöne und auch traditionellere Christkindlmärkte zu besuchen, dem kann ich auch einige gute Empfehlungen geben:
Jährlich besuche ich mit guten Freunden den Advensmarkt am Maria-Theresien Platz, der zwischen dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen Museum aufgebaut wird und viele schöne Stände beinhaltet, an denen man Weihnachtsgeschenke und auch kleine Erinnerungen an ein vorweihnachtliches Wien erstehen kann.

Ein weiterer Markt, der jährlich von mir und Herrn K. besucht wird, ist jener am Karlsplatz, direkt vor der Technischen Universität Wien, an welcher mein Schatz studiert. Wie praktisch ;).
Dieses "Adventsdorf" erinnert sehr an einen traditionellen Kunsthandwerksmarkt, der in einer wundervollen Umgebung aufgebaut wird. Auf der einen Seite begrenzt durch den schönen Resselpark, auf der anderen Seite geschützt durch die große und geschichtsträchtige Karlskirche und nicht zu vergessen durch das "Hauptquartier der Technik", die TU Wien, ist dieser Weihnachtsmarkt ein Dreh- und Angelpunkt für junge und alte Leute.

Punsch trinken in der Vorweihnachtszeit ist für meine Freunde und mich mittlerweile zur Tradition geworden. Wenn der Herbst seine roten und goldenen Blätter bringt, die morgendlichen Stunden schon sehr kühl sind, die Zeit für Christkindlmärkte aber noch nicht gekommen ist, muss man sich anderwertig wärmen. Ich persönlich bevorzuge hierbei Tees (die mein Regal schon zum überquellen bringen :) ), während Herr Kipferl lieber Kaffee trinkt. Kaffee mochte ich bisher aber überhaupt nicht, bis ich ein wenig herumexperimentierte und auf den Caramel-Apple Latte gestoßen bin. Ich weiß nicht, ob es diesen Kaffe mit Apfel-Karamellgeschmack irgendwo bereits gibt (dessen bin ich mir fast sicher), die Idee dazu kam mir jedoch, als ich die erste Pumpkin Spice Latte meines Lebens kostete. Ich mag Kaffee eigentlich nicht so gerne, diese beiden sind aber wirklich lecker!




Rezept Caramel-Apple Sirup
 
ergibt ca. 150ml
 
200g Kristallzucker
1/8l Apfelsaft
 
1.) Der Zucker wird in einer flachen Pfanne unter ständigem rühren geschmolzen, bis er bernsteinfarben wird.
 
2.) Jetzt rührt man in kleinen Schlucken den Apfelsaft unter (Vorsicht, das spritzt eventuell!) und rührt so lange weiter, bis sich der verklumpte Zucker wieder aufgelöst hat.
 
3.) Der Sirup ist jetzt sehr flüssig. Man füllt ihn am  besten in ein Schraubglas und lässt ihn auskühlen. Sobald der Caramel-Apple Sirup ausgekühlt ist, bekommt er eine Honigartige Konsistenz und kann als Sauce über Cupcakes und Desserts oder zur Aromatisierung von Speisen und Getränken verwendet werden.



Rezept Caramel-Apple Latte
 
für ein Glas
 
1-2 El Caramel-Apple Sirup
1 Espressotasse starken Kaffee
Milch nach belieben (ca. 250ml)
Schlagobers als Topping, wenn gewünscht
ein wenig Karamellsirup zum garnieren
 
1.) Man füllt den heißen Espresso in ein hohes Café-Latte Glas und rührt je nach Geschmack 1 bis 2 El des Sirups unter.
 
2.) Der Kaffee wird jetzt mit warmer Milch aufgefüllt und mit Schlagobers getoppt. Darüber träufelt man ein wenig des Sirups. Man kann den Kaffee natürlich auch mit Zimtzucker oder einer Apfelscheibe "verschönern".
 

Ist der Sirup einmal hergestellt, hält er sich durch den Zuckeranteil praktisch ewig und reicht auch für viele Karamell-Kaffees oder als Sauce für Desserts, et cetera.

Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen. Habt ein schönes Wochenende!
 
Hugs and Kisses
Kathi